Rubjerg Knude Fyr (Løkken, Jütland, Dänemark) – der versandete Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr noch an seinem alten Standplatz. Das Bild oben stammt aus dem Jahre 2013.
Geodaten (GoogleMaps): 57° 26′ 56.4″ N – 9° 46′ 31.7″ O
Erbaut – zusammen mit vier Wärterhäuschen – wurde der Leuchtturm im Jahr 1900, etwa 150 m landeinwärts, hinter einer damals noch niedrigen Düne. 1968 erreichte die Düne allerdings bereits eine Höhe von über 50 Metern, womit der Leuchtturm von der Nordsee aus nicht mehr zu sehen war.
Der Betrieb wurde eingestellt. Allmählich versandete der Leuchtturm, die Wärterhäuschen verschwanden zunehmend unter der Düne.
Gemeinfreies, historisches Foto ca. 1912
Archivfoto von Andreas Lippold 1995 unter CC-SA 4.0-Lizenz
Zu Beginn der 2000er Jahre begann die Düne über den Leuchtturm und die Begleithäuser (darunter ein Café und ein Dünenmuseum) hinwegzuwandern. Die Häuser verschwanden komplett unter dem Sand, nur der Leuchtturm ragte noch hervor.
Wegen des, von der wilden Nordsee verursachten Landfraßes rückte die Klippe immer näher an den Leuchtturm heran, sodass er – nur noch wenige Meter von der Klippe entfernt – ins Meer zu stürzen drohte. Diese Entwicklung machte Rubjerg Knude zu einem Touristenmagnet.
Das Bild oben stammt aus 2007. Die Düne ist bereits über Turm und Begleithäuser hinweggewandert. Die dänische Regierung stand nun vor der Wahl, den Turm aus Sicherheitsgründen abzutragen – und damit ein beliebtes Touristenziel zu verlieren – oder Möglichkeiten zur Rettung des Turms zu finden. Es wurde eine Lösung gefunden.
Bei unserem Besuch im August 2019 konnte man schon ahnen, dass sich am Turm etwas tut. Er war nämlich eingezäunt, das Fundament war bereits ausgegraben und ein Bauwagen vor Ort auf der Düne platziert, wie auf folgendem Bild zu erkennen.
Nach mehrmonatiger Vorbereitungszeit wurde der Turm am 22.10.2019 an nur einem Tag im Ganzen um etwa 70 Meter ins Landesinnere verschoben und konnte so erhalten werden. Das folgende Foto habe ich bei unserem Besuch 2022 aufgenommen, der Turm steht bereits an seinem neuen Standort.
Das YouTube-Zeitraffervideo unten zeigt, mit welch technischem Aufwand die Versetzung durchgeführt wurde.