Weißgerbergasse in Nürnberg (Mittelfranken, Bayern) – Die Weißgerbergasse ist sicher die schönste Gasse in der Nürnberger Altstadt.
Geodaten (GoogleMaps): 49° 27′ 18.7″ N – 11° 04′ 21.4″ O
Nürnberg war zu über 90% durch die Luftangriffe der Alliierten zerstört. Nach dem Krieg musste schnell neuer Wohnraum geschaffen werden und dieser Zwang, gepaart mit dem Betonwahn der 1950/1960er Jahre, bekam dem Stadtbild gar nicht gut. Von der wunderbaren Architektur der Vorkriegszeit blieb wenig übrig und leider wurde auch nur vergleichsweise wenig wieder restauriert. „Des Reiches Schatzkästlein“ teilt damit sein Schicksal mit dem, ebenfalls im Betonwahn wieder aufgebauten Brest in der Bretagne. Man hatte weder die Zeit, noch das Geld, die Stadt im alten Glanze wieder aufzubauen. Bausünden gibt es in Nürnberg deshalb zuhauf. Eine wirklich durchgehend schöne Stadt ist Nürnberg heute leider nichtmehr, wenn man vom Burgviertel, zu dem auch die Weißgerbergasse gehört und dem Bereich rund um die Sebalduskirche einmal absieht. Vor allem die vielen Patrizierhäuser wurden durch heute abstoßend und hässlich wirkende Neubauten in einfältiger Architektur ersetzt. Außerhalb der Altstadt findet man vorwiegend nur noch langweilig-hässliche Bauten.
Eine Ausnahme bildet – wie gesagt – die Weißgerbergasse. Vor allem den Nürnberger Altstadtfreunden ist es zu verdanken, dass Besucher wenigstens hier einen Eindruck von der einstigen Schönheit der Stadt gewinnen können.
Das Glanzstück in der Weißgerbergasse ist sicher das Gebäude mit der Hausnummer 8, das auf dem Bild oben seine Schönheit offenbart. Die beiden Haustüren des schönen Hauses dürften wohl ebenfalls Nürnbergs schönste Türen sein – in Franken setzt man auch hier eher auf preiswert-funktionale, wenig attraktive Haustüren. – Leider wurde auch diesem Juwel unter Nürnbergs Bauten ein hässliches Gebäude zur Seite gestellt.