Eine hübsch-hässliche Betonwüste

Fürstentum Monaco

Fürstentum MonacoMonaco ist ein einziger Alptraum aus Beton (dazu weiter unten mehr). Oben auf dem Bild, der Fürstenpalast. Auf mich machte das Mischstilbauwerk den Eindruck, als habe jemand eine Playmobil-Spielzeugburg in die Realität umgesetzt. Wirklich schön finde ich das Schloss nicht. Na, jedenfalls wohnen hier der Piraten-Nachfahre Fürst Albert II und seine Familie. Da im Gebäude das Fotografieren nicht erlaubt ist, haben wir uns die Besichtigung erspart.

Ansonsten ist in Monaco allüberall erkennbar, dass es auf dem Felsen vor allem um eines geht: um Wohnsitze für Steuervermeidungskünstler. Wenn Nachkommen des Grimaldi-Piratenclans und Steuerflüchtlinge einen ihnen genehmen Staat basteln, dessen Ausdehnungsmöglichkeit arg begrenzt ist, dann kann da nur eine Betonwüste herauskommen, denn in Monaco dreht sich alles darum, auf engem Raum möglichst viel Wohnraum für die steuerflüchtigen Reichen dieser Welt zu bauen. Blickt man vom Palast dann hinüber nach Monte-Carlo, dann “genießt” man das ganze grässliche Ausmaß erst richtig:

Und weil der Raum auf dem Piratenfelsen allmählich knapp wurde (Monaco ist nur etwas mehr als zwei Quadratkilometer groß), begann man damit, dem Mittelmeer neues Land abzuringen, indem man neuen Baugrund in Ufernähe aufschüttete. Die unten gezeigte Siedlung mit Jachthafen (dort befindet sich, im Hintergrund gerade noch erkennbar, auch das neue Stadion “Louis II” für den AS Monaco) ist komplett ins Meer, auf aufgeschüttetem Grund gebaut (manchmal könnte man vermuten, der Anstieg des Meeresspiegels könnte auch mit dem weltweiten Landraub im Meer zu tun haben):

Sei’s drum! Land und die Leute, die da Wohnsitz nehmen, der fürchterliche Abgasgestank und Verkehrslärm (mir taten vor allem die Polizisten leid, die das Verkehrschaos ohne Atemschutz regeln sollten) im ganzen Fürstentum machen Monaco definitiv zu einem Ort, an dem ich nicht dauerhaft leben möchte. – Freilich, wer sich gerne an Ferraris, Lamborghinis und anderen Luxuskarossen ergötzt, der wird hier reichlich fündig.

Geodaten (GoogleMaps): 43° 43′ 51.7″ N – 7° 25′ 14.0″ O

Aber einen Grund könnte man schon geltend machen, wenigstens vorübergehend Monaco zu besuchen: Unbedingt sehenswert ist nämlich das “Ozeanographische Museum Monacos“, mit vielen riesigen Aquarien. Doch davon soll ein eigener Beitrag berichten.

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