Das Münster zu Ulm (Baden-Württemberg, Deutschland) – Das Ulmer Münster mag mit 161,53 Metern den höchsten Kirchturm der Welt haben und es mag allen Regeln der gotischen Baukunst entsprechen, ein attraktives Bauwerk in würdiger Umgebung ist es in meinen Augen nicht. Es steht auf einem hässlich-öden Platz in Ulm, der umgeben ist von potthässlichen Gebäuden im Zweckbaustil der 1960-1970er Jahre. Ich kenne keine andere Stadt, die ihrer Kathedrale ein so tristes Umfeld beschert hat.
Vielleicht führte die Tatsache, dass große Teile des Münsters eingerüstet waren und eine hässliche Bauhütte direkt vor dem Hauptportal platziert war, zu unserem spontanen Naserümpfen. Nunja, beeindruckend ist der, wie ein Fremdkörper im Stadtkern herumstehende Kirchenbau schon alleine aufgrund seiner Masse, aber das trifft ja auf alle in Gigantomanie errichteten Bauwerke zu.
Das Innere des Münsters entspricht hingegen dem, was man von einem gotischen Kirchenbau auch erwartet und ist allemal sehenswert, wie die folgende Galerie sicher gut belegt. Besonders beeindruckt hat mich das unter einem gotischen Baldachin im Südschiff aufgestellte Taufbecken.
Wir haben die uns wenig ansprechende Stadt nach Besichtigung des Münsters jedenfalls schnell wieder verlassen. Der Vergleich mit der nicht minder hässlichen Stadt Brest (im Finistère, Bretagne, Frankreich) kam uns in den Sinn: Um sich in solchen Städten aufzuhalten, braucht man schon einen zwingenden Grund.